Power für Hana
Es ist doch erfrischend zu erfahren, dass man inzwischen bei der Technologieplattform eine Wahlfreiheit besitzt. Seit letztem Jahr haben Hana-Anwender die Möglichkeit, zwischen Intel- und IBM-Technologie zu wählen.
Die neuen Power-8-Prozessoren von IBM sind ein wahrer Segen für die SAP- Lösungen, die wir in Zukunft einsetzen sollen. Simplify your Business hören wir auf allen Kanälen. Dazu passen die Vorteile einer IBM-Power-Plattform wie der sprichwörtliche Deckel auf den Kochtopf.
Wichtig für den Mittelstand ist und war die notwendige Verfügbarkeit der gängigen SAP-Komponenten. Mittlerweile sind folgende SAP-Lösungen für Hana on Power (HoP) freigegeben, wie man in einschlägigen SAP-Hinweisen nachlesen kann:
- SAP EHP1 for SAP NetWeaver Business Warehouse 7.3
- SAP Business Warehouse 7.4
- SAP ERP 6.0 EHP7
- SAP CRM 7.0 EHP3
- SAP SRM 7.0 EHP3
- SAP BusinessObjects Business Intelligence Platform 4.1 SP03
- SAP Business Planning and Consolidation 10.1 (kontrollierte Verfügbarkeit)
Vorteile
Kommen wir nun zu den angesprochenen Vorteilen einer Hana-Implementierung auf IBM-Power-Technologie. Es gibt eine ganze Reihe von Anwendern, die bis heute die Vorzüge von SAP auf AIX oder SAP auf IBM i (früher AS/400) genießen. Diese werden früher oder später ebenfalls auf Hana umsteigen.
Je nach Größe des Unternehmens kann das längerfristige Projekte für die IT und das Business nach sich ziehen. Wie gut, wenn man sich dann auf das SAP-Projekt konzentrieren kann, ohne sich grundsätzliche Gedanken über die Hardware machen zu müssen.
Oftmals wird es in den nächsten Jahren hybride SAP-Landschaften (Hana und AnyDB) geben, die dank der LPAR-Technologie auf einem einzigen physischen System abbildbar sind.
Ein Schwerpunkt der SAP-In-memory-Technologie ist logischerweise die Hauptspeicherverarbeitung. Die Bandbreiten von und zum Hauptspeicher hin sind bei Power aktuell nicht zu schlagen, was besonders für Big-Data-Szenarien eine wahre Freude ist.
Technikbegeisterte achten auf die Leistungsfähigkeit von Prozessorkernen. Daran ist SAP mit ihren Vorgaben nicht ganz unschuldig. Der Intel-Prozessor ist ein sehr guter, universeller Rechenknecht. Der Power-Prozessor wurde für Big-Data-Anwendungen optimiert. Dadurch gibt es mehr Leistung mit weniger Prozessorkernen.
Dass produktive SAP-Systeme am Montag hochgefahren und am Freitag runtergefahren werden, gehört schon lange der Vergangenheit an. Es bleibt immer weniger Spielraum für IT-Abteilungen, um SAP-Systeme zu warten.
Der SLA bestimmt den Lebenszyklus von IT-Systemen. Hier greifen jetzt bestimmte Aspekte für einen Einsatz der Power-Architektur im Hana-Umfeld. Durch verschiedene RAS (Reliability, Availability und Serviceability) Features steigt die Verfügbarkeit der Komponenten drastisch. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
- Enterprise Memory mit Chipkill / Advanced ECC Memory
- Vermeidung von Soft Errors: eDRAM für L4 Cache
- L2 Cache Column Repair
- Active Memory Mirroring für den Hypervisor
- redundante Hardware (Stromversorgung, Lüfter, Service Prozessor, Clocking)
Wer mehr Details zur Hana-Roadmap wissen will, sollte sich den SAP-Hinweis 2227464 zu Gemüte führen.
Arbeitsgruppe Hana on Power
Um den Wissensbedarf der wachsenden Hana-Community zu stillen, gibt es seit 2015 eine spezielle Arbeitsgruppe Hana on Power (HoP), die sich in regelmäßigen Abständen trifft, um aktuelle Informationen und Erfahrungswerte auszutauschen.
Dort treffen sich unter der Schirmherrschaft von Common, GSE und DSAG bestehende SAP-on-Power-Kunden, Berater und technische Mentoren der Hersteller SAP, IBM und Suse. Dieser Zusammenschluss ist wohl einmalig in Deutschland. Den digitalen Spiegel dieser Arbeitsgruppe findet man unter der Adresse: hanaonpower.com
Wer sich in gemäßigten Schritten dem Thema Hana nähern möchte, dem bietet Q-Partners eine Zwischenlösung an: Ein Proof of Concept (PoC) von kundeneigenen SAP-Systemen auf der Hana-on-Power-Plattform. Der PoC wird während der Projektlaufzeit von erfahrenen Beratern begleitet und extern gehostet, um die eigene IT zu entlasten.
Die nächsten Jahre werden sich durch komplexe und spannende SAP-Migrationsprojekte auszeichnen. Es kommt also viel Arbeit auf die Unternehmens-IT zu. Bei all der Begeisterung sollte man allerdings den alten Werbespruch der AS/400 nicht vergessen: Run your business, not your computer!