Zwischen SAP-Welten und KI-Agenten


Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen produktionsreifer KI-Agenten, der konsequenten Öffnung der Plattform für führende Modelle und der weiter vertieften Partnerschaft mit SAP. Der erst vergangenes Jahr eröffnete SAP Garden im Münchner Olympiazentrum bot die eindrucksvolle Kulisse für den Stopp der Welttournee in Süddeutschland. Das darf wohl auch als Statement für eine Intensivierung der Kooperation verstanden werden.
Im Mittelpunkt der Keynotes von Daniel Holz, VP Central EMEA, und Tanya Nitzsche, Director Enterprise Sales, sowie Samuel Bonamigo, SVP & GM EMEA, von Databricks standen die aktuellen Weiterentwicklungen von Agent Bricks, dem Framework, das Databricks im Juni erstmals vorgestellt hatte. Die Plattform wurde gezielt ausgebaut, um Unternehmen den Schritt aus der Pilotphase in den produktiven Einsatz zu erleichtern.
Governance und Offenheit
Dabei drehte sich alles um drei wesentliche Dimensionen des Vertrauens: „Genauigkeit“, „Governance“ sowie „Offenheit und Interoperabilität“. Mit MLflow for Agent Quality and Observability, das nun allgemein verfügbar ist, können Organisationen erstmals jede Interaktion eines Agenten lückenlos nachverfolgen, Ergebnisse nach individuell definierten Kriterien bewerten und Feedback der Fachexperten strukturiert einholen.
Damit etabliert Databricks einen Standard für die qualitative Agentenbewertung, der in jeder Umgebung genutzt werden kann. Gleichzeitig erhielt der Bereich Governance einen deutlichen Schub. Mit dem AI Gateway lassen sich sämtliche Modelle und externe MCP-Server zentral über Unity Catalog verwalten und kontrollieren. Auch die Offenheit der Plattform wurde weiter gestärkt. Agent Bricks unterstützt nun noch breiter alle Modelle, Frameworks und MCP-Server und ermöglicht die Orchestrierung mehrstufiger Workflows über interne wie externe Systeme hinweg.
Databricks und SAP
In einem Bühnengespräch ließen Daniel Holz und Thomas Duschek von SAP die Entwicklungen rund um SAP Databricks Revue passieren. Die tief integrierte Lösung, die Bestandteil der SAP Business Data Cloud wird, ermöglicht es Unternehmen, SAP-Daten nahtlos mit weiteren Unternehmensdaten zusammenzuführen und sowohl in Databricks- als auch SAP-Umgebungen zu nutzen.
Für viele Organisationen, deren geschäftskritische Prozesse auf SAP basieren, ist das ein wichtiger Durchbruch: Erstmals lassen sich die reichhaltigen, kontextstarken SAP-Daten mit moderner KI und Datenintelligenz kombinieren – und das bei voller Wahrung ihrer Semantik. Neben Agent Bricks bot das Event weitere Produkthighlights. So wurden mit Lakebase und AI/BI Genie zwei zentrale Komponenten der Databricks Data Intelligence Platform präsentiert, die bereits allgemein verfügbar sind. Zudem gab das Unternehmen die native Verfügbarkeit von Modellen wie OpenAI, Google Gemini sowie Claude 3.7 Sonnet auf der Plattform bekannt.
In Live-Demos zeigten Databricks-Expertinnen und -Experten, wie Unternehmen diese Modelle produktiv einsetzen können – etwa für Document Intelligence, BI-Automatisierung oder Prozessoptimierung. Partnerunternehmen wie You.com und Glean unterstrichen in ihren Statements, wie nahtlos sich ihre Dienste dank MCP-Katalog in die Workflows von Databricks integrieren lassen und wie schnell Agenten damit auf aktuelle oder unstrukturierte Informationen zugreifen können. Doch das Event war nicht nur produktfokussiert. Deutsche Unternehmen wie Aldi Süd und Bayer gewährten Einblicke in ihre Projekte, in denen KI bereits heute im produktiven Betrieb läuft.
Sie zeigten, wie sich Datenplattformen und Agententechnologien zu einem echten Innovationsmotor entwickeln – insbesondere dort, wo Daten aus SAP-Systemen mit weiteren Informationsquellen zusammenfließen. Insgesamt wurde deutlich, welche strategische Rolle Databricks künftig im SAP-Ökosystem und darüber hinaus einnehmen will. Die Plattform wächst zur zentralen Schaltstelle für Unternehmens-KI heran: offen, interoperabel, vollständig kontrollierbar und bereit für den produktiven Einsatz. Das Münchner Event kann als ein Signal verstanden werden, dass die Ära experimenteller KI-Prototypen endet – und der Übergang zu skalierbaren, vertrauenswürdigen Agentensystemen nun in greifbarer Nähe ist.
SAP BDC Connect
Mit dem im Oktober veröffentlichten SAP Business Data Cloud Connect to Databricks wurde zudem eine einfache, bidirektionale Verbindung geschaffen. Unternehmen können damit ihre SAP Business Data Cloud (BDC) in wenigen Klicks mit Databricks verbinden – für bidirektionales Live- und Zero-Copy-Data-Sharing auf Basis von Delta Sharing.


