Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Security-Blackbox S/4

Die unternehmenseigenen Kronjuwelen besser absichern – und sich um die SAP-Sicherheit kümmern? Darüber sprechen Oliver Villwock, Consulting Director mit Schwerpunkt auf SAP-Security bei cbs, und Robert Stricker, Abteilungsleiter Security Consulting bei Materna, im E3-Interview.
E3-Magazin
11. November 2025
avatar

Viele Unternehmen betrachten SAP-Security häufig isoliert und binden sie nicht in übergreifende Sicherheitsprozesse wie Patch- und Vulnerability-Management, Threat Detection oder Incident Response ein. Grund dafür ist der hohe Spezialisierungsgrad einer SAP-Umgebung bei gleichzeitiger Kritikalität für die Organisation. Durch diese Berührungsängste entstehen gefährliche Lücken.

Besonders unterschätzt werden Schwachstellen im Berechtigungsmanagement, unzureichende Nutzer-Sensibilisierung sowie eine fehlende durchgängige Sicherheitsarchitektur, die vom Security Design über sichere Konfiguration bis hin zu Code Security und Monitoring reicht. Um SAP-Systeme effektiv abzusichern, braucht es einen ganzheit­lichen, proaktiven Ansatz und ein Umdenken in der Sicherheitsstrategie aller Unternehmen. Denn die Hersteller und Betreiber von Systemen und Applikationen sind nicht für die IT-Sicherheit der Unternehmen verantwortlich.

E3: Herr Villwock, Herr Stricker, SAP-Systeme gelten vielen als Blackbox. Wie könnte man Licht in diese Blackbox bringen?

Oliver Villwock, cbs: Für effektive SAP-­Sicherheit braucht es Transparenz durch spezialisierte Tools, fundiertes SAP-Know-how zur Einordnung von Risiken und daraus abgeleitete wirksame Schutzmaßnahmen.

Robert Stricker, Materna: Es muss geklärt sein, wer für SAP-Security verantwortlich ist. Dann muss das Management SAP als sicherheitskritisch anerkennen, denn kritische Geschäftsprozesse hängen oft direkt von SAP ab, werden sicherheitstechnisch aber unzureichend berücksichtigt.

E3: Wie lässt sich die SAP-Security in bestehende Strukturen integrieren?

Villwock: SAP-Security muss auf Governance-Ebene starten, verankert in der IT-Security-Policy mit klaren Zuständigkeiten und Kommunikationswegen. Operativ braucht es Transparenz, um Altlasten in Konfiguration und Design schrittweise zu beheben. Eine realistische, extern begleitete Roadmap sorgt für Sicherheit ohne Überforderung von Budget und Organisation.

SAP-Security muss auf Governance-Ebene starten, verankert in der IT-Security-Policy.“ 

Oliver Villwock,
Consulting Director mit Schwerpunkt auf SAP-Security,
cbs Corporate Business Solutions

Stricker: Unternehmen sollten SAP konsequent in bestehende Security-Prozesse integrieren, mit klaren Verantwortlichkeiten, fundierter Risikoanalyse und Einbindung unter anderem in Patch-, Change- und Incident-Management. SAP-Security ist Teil der Gesamtstrategie, kein Sonderfall.

E3: Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten ersten Schritte für Unternehmen, die SAP-Security ernst nehmen wollen?

Villwock: Ein klares Assessment ist der erste Schritt: Wo stehen wir? Was haben wir? Wer ist wofür verantwortlich? Ohne Bestandsaufnahme fehlt die Grundlage für jede sinnvolle Planung. Durch S/4-Transformation, Cloud-Migration und neue Architekturen entsteht die Chance, Security von Anfang an neu zu denken. Wer jetzt richtig handelt, verhindert den nächsten Security-Stau.

E3: Wie sehen Sie denn die Entwicklung in den nächsten Jahren? Wird SAP-Security jetzt endlich zur Priorität werden?

Stricker: Laut Nis2-Richtlinie müssen kritische Geschäftsprozesse geschützt werden, und da führt kein Weg an SAP vorbei. SAP steuert zentrale Abläufe, teils nicht nur in der IT, sondern auch in OT-Bereichen.

SAP wird in Sachen Informa­tionssicherheit oft wie eine Blackbox behandelt, die keiner versteht.“ 

Robert Stricker,
Abteilungsleiter Security Consulting,
Materna

Villwock: SAP beinhaltet die Kronjuwelen von Unternehmen. Wer SAP-Security nicht ernst nimmt, gefährdet die eigene Resilienz. Jetzt zu handeln ist unerlässlich, sonst wird es in Zukunft teuer und riskant.

E3: Was ist Ihre Mission in diesem Bereich?

Stricker: Berührungsängste abbauen. SAP wird in Sachen Informationssicherheit oft wie eine Blackbox behandelt, die keiner versteht. Das führt zu Unsicherheit und Stillstand. Unsere Mission ist es, genau hier anzusetzen: SAP darf kein blinder Fleck bleiben, denn die Risiken sind aufgrund der Kritikalität der verarbeiteten Daten hoch. SAP abzusichern und zu überwachen ist jedoch keine Raketenwissenschaft.

Villwock: Unsere Mission ist klar: Kunden helfen, Transparenz zu schaffen und SAP-­Security nachhaltig, effizient, vorausschauend und zukunftssicher umzusetzen. Der Markt ist überladen mit Tools, aber es fehlt fundierte Beratung, die Tools, Prozesse und Menschen sinnvoll verbindet.

Weiter zum Partnereintrag:

Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 10. Juni, und
Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

Abonnenten des E3-Magazins Ticket

ermäßigt mit Promocode CCAbo26

Studierende*

ermäßigt mit Promocode CCStud26.
Studiennachweis bitte per mail an office@b4bmedia.net senden.
*Die ersten 10 Tickets sind für Studierende kostenfrei. Versuchen Sie Ihr Glück! 🍀
EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 30. November 2025
EUR 590 exkl. USt.
EUR 390 exkl. USt.
EUR 290 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Early-Bird-Ticket
Reguläres Ticket
EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 30.11.2025
EUR 590 exkl. USt
Abonnenten des E3-Magazins
ermäßigt mit Promocode STAbo26
EUR 390 exkl. USt
Studierende*
ermäßigt mit Promocode STStud26.
Studiennachweis bitte per mail an office@b4bmedia.net senden.
EUR 290 exkl. USt
*Die ersten 10 Tickets sind für Studierende kostenfrei. Versuchen Sie Ihr Glück! 🍀
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.