SAP-Ergebnisse Q1 2024
Die finanziellen Auswirkungen des Umstrukturierungsprogramms
SAP hat mitgeteilt, dass das IFRS-Betriebsergebnis im ersten Quartal durch die 2,2 Milliarden Euro schwere Restrukturierung des Unternehmens (das Transformationsprogramm 2024), von der 8000 Stellen betroffen sind, beeinträchtigt wurde. Dieses Programm führte zu einem IFRS-Betriebsverlust von 787 Millionen Euro. Dominik Asam erklärte außerdem, dass das Wachstum des Betriebsergebnisses (Non-IFRS) durch den Anstieg der aktienbasierten Vergütung negativ beeinflusst wurde; dieser ist vor allem auf den starken Anstieg des Aktienkurses im Laufe des ersten Quartals zurückzuführen.
Das berichtet Cristof Kerkmann vom deutschen Handelsblatt:
„Die Restrukturierungsaufwendungen fallen mit rund 200 Millionen Euro höher aus als ursprünglich gedacht. Finanzchef Asam begründete das zum einen damit, dass sich in den USA mehr Mitarbeiter für das Vorruhestandsprogramm gemeldet hätten. Zum anderen, so Asam, müsse der Konzern den scheidenden Mitarbeitern wegen des hohen Aktienkurses mehr für ihre Aktienoptionen zahlen.“
Wie viel das Umstrukturierungsprogramm die SAP letztlich kosten wird, ist noch nicht bekannt und wird sich wohl erst nach einiger Zeit berechnen lassen.
Gewinn und Aktienkurs
SAP hat in vergangener Zeit von einem hohen Aktienkurs profitiert. Ende März lag der Kurs bei 184,32 Euro, jetzt hält er sich mit 166,10 Euro in einer respektablen Position, was immer noch ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Jahresanfang bedeutet (Quelle: Handelsblatt). Dieser hohe Kurs hat sich jedoch auf andere wirtschaftliche Aspekte des Unternehmens ausgewirkt. Der Gewinn von SAP liegt auf bereinigter Basis bei 0,81 Euro und damit unter dem Konsens von 0,98 Euro pro Aktie.
Asam erklärte, dass der effektive Steuersatz nach IFRS in diesem Jahr im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres viel höher war, was sich auf die Steuern ausgewirkt hat. Die Änderungen ergaben sich hauptsächlich aus der vorübergehenden Unmöglichkeit, Quellensteuern in Deutschland aufgrund von Steuerverlusten im Jahr 2024, die aus dem Umstrukturierungsprogramm resultieren, zu verrechnen. Laut Asam wurde diese negative Auswirkung teilweise durch Änderungen bei den nicht abzugsfähigen Ausgaben ausgeglichen.
Cloud-Strategie
Christian Klein scheint mit der finanziellen Ausrichtung des Unternehmens zufrieden zu sein, denn er erklärt, dass das Unternehmen „einen großartigen Start in das Jahr 2024 hingelegt hat“, und ist zuversichtlich, dass das Unternehmen seine Ziele für das Jahr erreichen wird. Das Wachstum des Cloud-Umsatzes bezeichnet er als Erfolgskennzeichen für die Cloud-first-Strategie der SAP. Die Anleger scheinen seiner Einschätzung zuzustimmen, denn der Rekordanstieg des SAP-Aktienkurses zeigt, wie sehr die SAP-Investoren an seinen Ansatz glauben.