Unternehmen brauchen IT-SpezialistInnen

Das Onboarding großer IT-Dienstleister läuft derzeit auf Hochtouren – nicht immer erfolgreich. Der hohe Personalbedarf der deutschen Wirtschaft spiegelt sich auch in den Aufträgen der Zeitarbeitsunternehmen wider.
Simone Sailer
8. November 2022
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Nachfrage steigt stark

Zum Ende des ersten Quartals 2022 waren zwei von fünf Mitarbeitenden weniger als ein Jahr im Unternehmen. Damit lag der Anteil der Neuen am Personalstand bei 40 Prozent. Bei IT-Dienstleistern mit einem Jahresumsatz von weniger als fünf Milliarden US-Dollar belief sich der Wert sogar auf 47 Prozent. Die Zahlen sind Ergebnis einer Auswertung, die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen ISG bei 18 IT-Services-Anbietern im zweiten Quartal 2022 durchgeführt hat. ISG sieht den starken Anstieg der Neueinstellungen in direktem Zusammenhang mit der anhaltend hohen Nachfrage nach IT-Dienstleistungen: Allein im ersten Quartal 2022 lag der jährliche Vertragswert der neu abgeschlossenen Kundenkontrakte 13 Prozent über dem Niveau der ersten drei Monate des Vorjahres. Auch die Wachstumsraten der drei vorangegangenen Quartale waren bereits auf ähnlicher Höhe. In der Einstellung neuer Mitarbeitender sieht ISG eine der zentralen Maßnahmen, um der starken Nachfrage begegnen zu können.

Dies ist nicht immer einfach, herrscht doch gerade in Deutschland eklatanter Fachkräftemangel. Wie groß der Handlungsbedarf in der Wirtschaft ist, zeigt eine Studie des Digitalverbands Bitkom. Für diese wurden mehr als 600 Unternehmen der Gesamtwirtschaft repräsentativ befragt. Demnach erklären 75 Prozent der deutschen Unternehmen, dass die Wirtschaft auf Frauen mit IT-Expertise angewiesen ist, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. 77 Prozent wünschen sich deshalb, dass Mädchen bereits in der Schule stärker für MINT-Berufe, also Tätigkeiten in den Themenfeldern Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurswissenschaften und Technik, begeistert werden. „In Deutschland fehlt es an Expertinnen und Experten, um die Digitalisierung zu treiben und geschlechtergerecht zu gestalten. 96.000 Stellen für IT-Fachkräfte sind unbesetzt. Dabei bietet die Digitalbranche eine große Vielfalt spannender und zukunftssicherer Aufgaben. Sie gilt es, in Berufsorientierungsangeboten im schulischen und außerschulischen Bereich zu vermitteln – und zwar klischeefrei“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Achim Berg Bitkom
Achim Berg, Präsident, Bitkom

In Deutschland fehlt es an Expertinnen und Experten, um die Digitalisierung zu treiben und geschlechtergerecht zu gestalten. 96.000 Stellen für IT-Fachkräfte sind unbesetzt. Dabei bietet die Digitalbranche eine große Vielfalt spannender und zukunftssicherer Aufgaben. Sie gilt es, in Berufsorientierungsangeboten im schulischen und außerschulischen Bereich zu vermitteln – und zwar klischeefrei“n für IT-Fachkräfte sind unbesetzt. Dabei bietet die Digitalbranche eine große Vielfalt spannender und zukunftssicherer Aufgaben.

Auch deshalb fordern 73 Prozent der befragten Unternehmen, Projekte wie den Girls’ Day oder die Initiative „Komm, mach MINT“, die Mädchen und junge Frauen für IT begeistern sollen, stärker zu fördern. Doch solche Projekte dürften nicht ausreichen, um junge Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, fürchten Deutschlands Unternehmen. 57 Prozent beklagen, das deutsche Bildungssystem sei nicht darauf angelegt, IT-Kompetenzen bei Frauen zu fördern. Fast acht von zehn Unternehmen (78 Prozent) fordern deshalb, Informatikunterricht in der Schule verpflichtend einzuführen. Übernehmen Firmen die finanzielle Förderung von IT-Weiterbildungsmaßnahmen für Frauen selbst, wünschen sich 67 Prozent dafür steuerliche Anreize.

Zum Ende des ersten Quartals 2022 waren zwei von fünf Mitarbeitenden weniger als ein Jahr im Unternehmen. Damit lag der Anteil der Neuen am Personalstand bei 40 Prozent. Quelle: ISG.

Zeitarbeit erlebt Aufwärtstrend

Bis es so weit ist, sehen sich Unternehmen nach Alternativen um – und finden eine in Zeitarbeitsunternehmen. Der hohe Personalbedarf der deutschen Wirtschaft spiegelt sich somit in den Aufträgen wider: Die Dauer einer durchschnittlichen Geschäftsbeziehung zwischen Personaldienstleister und Kunde steigt von im Mittel 5 Jahren um mehr als ein Jahr auf nun 6,3 Jahre. Zudem wird die Komponente Personalvermittlung sowohl im Rahmen bestehender Kundenbeziehungen als auch als separate Dienstleistung stärker nachgefragt. Das von Lünendonk berechnete Marktvolumen für Arbeitnehmerüberlassung in Deutschland steigt 2021 um 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Personaldienstleistung erholt sich im zweiten Pandemiejahr deutlich. Die Umsätze der Zeitarbeitsunternehmen wachsen in der Folge um 21 Prozent. Das hohe durchschnittliche Wachstum ist auf Aufholeffekte zurückzuführen. Eine vergleichbare Entwicklung war nach der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2010 zu beobachten

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