Buchtipps – Technikromane
Technikromane
Eigentlich ist es faszinierend, dass die Allgemeinheit so viel Gefallen an dystopischen Romanen findet. Warum eigentlich? „Man blickt in guten Dystopien in die tiefsten menschlichen Abgründe, denn meistens sind es Menschen, die diese Zustände herbeigeführt haben“, erklärt Ricy in ihrem Blog, Ricy’s Reading Corner, ihre Liebe zu dystopischen Romanen. Felix Münger gibt in seinem SRF-Artikel „Morgen ist der Mensch versklavt und die Welt am Ende“ folgende Erklärung: „Die Faszination dystopischer Romane ist vergleichbar mit derjenigen von Katastrophenfilmen, in denen alles zu Bruch geht. Nicht nur Materielles wird zerstört, auch Werte wie die Menschenwürde, der Glaube an das Gute. Die Freiheit wird in praktisch allen Dystopien pulverisiert. Umso größer ist nach der Lektüre die Erleichterung, wenn man sich das Hier und Jetzt vergegenwärtigt, das noch einigermaßen intakt ist.“ Egal aus welchen Gründen, dystopische Romane erleben gerade einen Aufschwung und werden uns auch so schnell nicht wieder loslassen. Wir haben eine Auswahl an mehr oder weniger pessimistischen Zukunftsvisionen zusammengestellt.

Das Ende des Individuums
Wer nutzt heute noch einen Stadtplan anstatt Google Maps? Dabei denken wir nicht daran, dass die KI hinter der App uns zum Wohle aller nicht immer auf den schnellsten Weg führt. KI kann süchtig machen und uns manipulieren. Ausgehend von unseren Daten analysiert sie unser Verhalten, personalisiert Empfehlungen, lenkt unsere Aufmerksamkeit. Klingt gruselig, ist aber längst Teil unseres Alltags. KI vereinfacht unser Leben, aber sie stellt uns auch vor grundlegende Fragen: Wird ein Computer meine Arbeit übernehmen? Wer haftet für die Entscheidungen der Maschine? Auf der Suche nach Antworten geht es Koenig
um den Menschen, nicht um die Maschinen. Er will herausfinden, wie KI unsere Gesellschaft formt und wie wir sie formen müssen, um dem Ende des freien Willens und damit dem Ende des Individuums entgegentreten zu können.

Born
Der Noir-Thriller Born spielt in einer nahen Zukunft, in der Europa den Krieg um wesentliche Ressourcen verloren hat. Kris Brynn lässt eine beklemmend realistische Vision der Zukunft entstehen. Die richtige Dosis Action und viel Atmosphäre machen den Thriller zu einem echten Lese-Highlight.

Cleanland
Nur eine einzige registrierte Freundin zu haben, rund um die Uhr überwacht zu werden und die eigene Großmutter nur durch eine Glasscheibe zu sehen – für Schilo ist das in Ordnung, Gesundheit hat nun mal ihren Preis. Doch dann erfährt die Familie ihrer Freundin die Härte des Regimes.

Leben 3.0
Werden wir intelligente Maschinen kontrollieren – oder werden sie uns kontrollieren? Was bleibt vom Menschen, wenn er Maschinen entwickelt, die die Macht übernehmen und sich der Menschheit entledigen könnten? Niemand hat diese Fragen tiefer durchdrungen als Max Tegmark.

Futu.re
Seit die Sterblichkeit überwunden wurde, ist Europa zu einer einzigen Megapolis aus gigantischen Wohntürmen zusammengewachsen. Als Polizist Nr. 717 auf den Anführer einer Terrorgruppe angesetzt wird, gerät er in ein Komplott, das die brutale Ordnung ins Wanken bringen wird.